7. März 2019, Kolbermoor, Mareis Saal
Vortrag von Michael Luckas mit dem Thema „Garten und Wetter“
Michael Luckas ist der 1. Vorsitzende des Kreisverbandes Traunstein für Gartenkultur und Landespflege e.V., der 1. Vorsitzende des Bezirksverbands Oberbayern für Gartenkultur und Landespflege e.V., er ist Förster und hauptberuflich ist Herr Luckas beim ASP – Bayrisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des OGV Kolbermoor erlebten die Zuhörer einen sehr interessanten, lebhaften und unterhaltsamen Vortrag. Kurt Möser freute sich über das rege Interesse – fast 50 Zuhörer kamen in den Mareis-Saal.
Wir sollen uns mehr mit der Natur beschäftigen, ihr mehr Aufmerksamkeit schenken. Ein Großteil der Menschen hat verlernt, auf die Zeichen der Natur zu achten.
Er lobte die Gartenbauvereine, denn Obst und Gemüse aus unseren Gärten fördert unsere Gesundheit. Regional und saisonal ist die Devise. Wenn wir mit unseren regionalen und saisonalen Erzeugnissen und Zutaten kochen und backen, helfen wir mit, lange Transportwege und damit verbundene Umweltbelastung zu vermeiden.
Sind Bauernregeln heute noch aktuell?
Glaubt man uralten Bauernregeln, ist das Wetter eigentlich immer gut.
Es regnet, wenn es regnet.
Es ist sonnig, wenn es sonnig ist.
Es schneit, wenn es schneit.
Und es bleibt so, wenn es sich nicht ändert...
Die Bauern waren schon immer besonders abhängig vom Wetter und haben es deshalb genau beobachtet.
Dabei fielen ihnen gewisse Regelmäßigkeiten auf, etwa in den Wetterabläufen oder in der Entwicklung von Blüten, Blättern, Obst und Getreide.
Jedoch sind viele der altbekannten Bauernregeln aus reiner Beobachtung entstanden und bewahrheiten sich immer wieder. Wie z. B. „Geht Barbara (4. Dez.) im Klee, kommt‘s Christkind im Schnee“ oder der Brauch der Barbarazweige.
Ihre Existenz reicht bis in die Zeit vor der Christianisierung zurück. Im Jahr 1582 wurde durch Papst Gregor XIII. der den Gregorianischen Kalender eingeführt hat, vom bis dahin bestehenden Julianischen Kalender abgelöst. Die beiden Kalender stimmten jedoch nicht in ihrer Berechnung über die Anzahl der Tage im Jahr überein – Differenz 10 Tage - so dass einige Bauernregeln heute nicht mehr tagesgenau zutreffen, wie z. B. der 7-Schläfertag.
Es wurden auch Begriffe wie Eisheilige, Hundstage, Altweibersommer, Schafskälte - zum Teil mit schönen Bildern - erklärt.
Auch der Bau des altbewährten „Fichtenbarometer“ wurde schmunzelnd gezeigt. (Wir werden versuchen, mit unserer neu gegründeten Jugendgruppe diese Fichtenbarometer nachzubauen.)
Unglaublich aber wahr! Zirpen/Min. + 50 : 9 = Aktuelle Temperatur
Laut Luckas sollte man Pflanzen kurz- und langfristig beobachten, und er verriet auch, welche Blumen und Bäume hier die zuverlässigsten Wetterboten sind. Sehr außerordentlich war auch eine einfache Formel mit der man am Zirpen der Grillen die aktuelle Temperatur errechnen konnte. Unglaublich aber wahr! Michael Luckas zeigte uns in einer Reihe von tollen Bildern, wie Blüten, Blätter oder Bäume uns zeigen, wie sich das Wetter kurz- oder mittelfristig verändern könnte. Tomaten reagieren oft schon bevor das Barometer eine Veränderung anzeigt. Auch Tiere sind Wetterdeuter. Das Verhalten und das Gefieder von Hühnern können Hinweise geben. Auch vom Verhalten von Katzen, Kühen, Fröschen oder Rehen können Wetteränderungen abgeleitet werden.
Ebenso unterhaltsam war die lustige und wahre Bauernregel die fast zu 100% bei uns zutrifft: „Regen is uns ganz gewiss, wenn die Wiese braun vom Odl is!“ Wie wahr, wie wahr, dachte sich so manche Hausfrau, die ihre Wäsche zum Trocknen an der Wäscheleine draußen hatte.
Nicht zu kurz kamen auch Bilder und Erklärungen von den 10 wichtigsten Wolkenarten und -formationen. Mit exzellenten Naturaufnahmen, die zum Nach- und Überdenken zu dem vorausgehend Gehörten anregten ließ Michael Luckas seinen eindrucksvollen Vortrag ausklingen. Das begeisterte Publikum spendete dafür langanhaltenden Applaus.
Wirklich schade für alle, die nicht dabei waren!
Inhalte teilweise den Internetseiten „triftern.de“ und „OGV Saaldorf“ entnommen.